Wissenschaftliche Arbeit soll Situation verbessern.
Dortmund. “Bisher ist es eher ein Zufall, vom Wohl und Willen einzelner Aufsteller abhängig oder den PR-Interessen des des einen oder anderen Unternehmers geschuldet, wo ein Defi aufgestellt wird”, beklagt der Vorsitzende von definetz, Burkhard Schlottmann, die aktuelle Verteilung von Defibrillatoren in Deutschland. Allerdings gibt es bisher aber auch keinen Kriterienkatalog, nach dem man das pro oder contra für einen möglichen Standorts ermitteln könnte. Dies ändert sich demnächst, denn das Institut für Raumplanung an der Universität Dortmund (IRPUD) hat eine Diplomarbeit ausgeschrieben. Titel: Standortplanung Defi-Netz.
Im Rahmen der Arbeit, die in Kooperation mit Definetz entsteht, sollen erste Grundlagen für eine optimale Standortplanung für Defis geschaffen werden. Dazu sollen ein sinnvolles Kriterienset (z.B. Bevölkerungsdichte, Altersstruktur, Erreichbarkeit) zur Standortfindung für Defis und eine geeignete GIS-basierte Methodik für flächendeckende räumliche Konzepte zur Versorgung mit Defis entwickelt werden. Exemplarisch soll für die Beispielkommune Bönen in NRW die entwickelte Methodik angewendet und ein räumliches Konzept zur Versorgungsplanung mit Defis entworfen werden. In diesem Zuge gilt es auch, geeignete Datengrundlagen zu erkunden und hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit zu bewerten.
Die Notwendigkeit dieser Arbeit ergibt sich aus der Themenstellung:In einzelnen Städten gibt es zwar schon Ansätze für ein “Defi-Kataster”, aber die Erfassungskriterien sind oft von Kataster zu Kataster unterschiedlich, die Betreiber sind mitunter Hersteller oder Händler, die nicht alle Geräte erfassen und eine kontinuierliche Aktualisierung ist häufig nicht gewährleistet. Die räumliche Verteilung von Defibrillatoren ist heute eher zufällig und die Zugänglichkeit häufig eingeschränkt. Wichtig jedoch wäre es, die Geräte bedarfsorientiert und öffentlich zugänglich (Public Access Defibrillation, PAD) zu verorten. Daher strebt definetz an, Standorte von Defis zu erfassen und ein bundesweites Kataster inklusive relevanten Zusatzinformationen von Defibrillatoren einzurichten. Bei der Erfassung sollten neben den reinen Standortinformationen auch Angaben wie Betreiber, letzte Wartung oder Erreichbarkeit berücksichtigt werden. Darauf aufbauend soll eine bedarfsorientierte Standort- und Versorgungsplanung für Defis anhand geeigneter Kriterien entwickelt werden.
Die Arbeit wird auf Seiten der Fakultät Raumplanung durch Dr. Alexandra Hill (IRPUD) betreut.