Bereits die Jüngsten können Herz-Lungen-Wiederbelebung trainieren. Foto © FdF

Mit Defis laufen lernen

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Warstein. (-se) Das Projekt „Herzsicheres Warstein“ möchte in der Stadt Warstein unter dem Motto „Mit Defis laufen lernen“ nicht nur für ein flächendeckendes Definetz werben, sondern auch die Bevölkerung – möglichst schon ab jungen Jahren – mit dem Gebrauch eines Defibrillators vertraut machen.

Was heißt das konkret? Die Rettungstransportwagen (RTW) im Kreis Soest sind doch alle mit einem professionellen Defibrillator ausgestattet. Wozu werden dann noch zusätzlich flächendeckend Defis benötigt?

Katastrophenschutz des Kreises Soest gibt dazu bereitwillig Auskunft: „Bei einem Notruf gilt für uns eine durchschnittliche Hilfsfrist von 12 Minuten. Bis dahin sollte immer ein RTW seinen Einsatzort erreicht haben. Bei einem Herzstillstand benötigt der Patient allerdings Hilfe innerhalb von spätestens 5 Minuten! Da zählt jede Minute! Mit einem Defi vor Ort und seiner fachgerechten Anwendung kann wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt und dadurch Leben gerettet werden.“

Erreicht die Rettungsleitstelle ein Notruf, bei dem der Verdacht auf einen Herzkreislaufstillstand besteht, fährt der RTW los. Parallel dazu erteilt die Rettungsleitstelle dem Helfer vor Ort per Telefon telefonisch Anweisungen für eine Reanimation. Ca. 150 Mal im Jahr kommt es zu solchen telefonischen, oft lebensrettenden Anleitungen für Ersthelfer. Sie kann auch online auf das bundesweite Defikataster (http://www.defikataster.de) zurückgreifen, in dem im Idealfall alle Defis, ihre Standorte und ihre zeitliche Erreichbarkeit verzeichnet sind. Befindet sich ein öffentlicher Defi in unmittelbarer Nähe des Unfallorts, kann die Leitstelle – soweit nicht schon bekannt – dem Helfer den Standort mitteilen und er kann darauf zugreifen.

Katastrophenschutz des Kreises Soest gibt dazu bereitwillig Auskunft: „Bei einem Notruf gilt für uns eine durchschnittliche Hilfsfrist von 12 Minuten. Bis dahin sollte immer ein RTW seinen Einsatzort erreicht haben. Bei einem Herzstillstand benötigt der Patient allerdings Hilfe innerhalb von spätestens 5 Minuten! Da zählt jede Minute! Mit einem Defi vor Ort und seiner fachgerechten Anwendung kann wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt und dadurch Leben gerettet werden.“ Foto © FdF
Frank Günther, Abteilungsleiter Rettungsdienst, Feuer- und Katastrophenschutz des Kreises Soest. Foto © FdF

„Es wäre gut, wenn die Kinder bereits im Grundschulalter Wiederbelebungsmaßnahmen erlernen und mit der Funktion eines Defi vertraut gemacht würden,“ erläutert Frank Günther. „Das ist dann wie laufen lernen.“. Der Defi erklärt dem Ersthelfer per Sprachfunktion genau, was zu tun ist und vermittelt dadurch Sicherheit. Damit sinkt die Hemmschwelle zu helfen, wenn es erforderlich ist. Der Defi kann auch feststellen, wenn kein Schock notwendig ist.

Im Stadtgebiet Warstein sind aktuell 19 Defis verzeichnet. Davon sind nur 2 rund um die Uhr erreichbar. „Mit unserem Projekt wollen wir dieses Netz weiter ausbauen und dafür werben, dass die Standorte der Defis auch öffentlich gemacht werden und möglichst auch 24 Std. erreichbar sind,“ erklärt Alexa Senger von der Stiftung Maria Hilf. Begleitend sollen Schulungen zum Umgang mit einem Defi für Vereine, Schulen, Firmen und die allgemeine Bevölkerung angeboten werden.