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Versorgung in Litauen soll besser werden

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Vilnius. Das Gesundheitsministerium (MOH) hat Änderungen am Gesundheitssystemgesetz vorbereitet, die eine Erweiterung des Defibrillator-Netzwerks in Litauen vorsehen. 

Nach Angaben des Ministeriums wären sowohl öffentliche als auch private Einrichtungen und Unternehmen verpflichtet, Defibrillatoren an Orten mit einem täglichen Verkehrsfluss von 3 Menschen zu installieren, etwa an Flughäfen und Bahnhöfen, Schulen und Universitäten, Einkaufszentren und Sportarenen.

Die Änderungen sehen außerdem vor, Defibrillatoren an ein gemeinsames System mit den Leitstellen des Rettungsdienstes anzuschließen.

Nach Angaben des Ministeriums ist die Zahl der derzeit im öffentlichen Raum installierten Defibrillatoren unzureichend.

„Derzeit gibt es nur etwa ein halbes Tausend öffentlich zugängliche Defibrillatoren. Ihr Netzwerk ist nicht zentralisiert, sie werden auf Initiative einzelner Institutionen und Unternehmen installiert und die meisten von ihnen sind nicht schnell und rund um die Uhr erreichbar. Unter Berücksichtigung der erfolgreichen Praxis im Ausland sollten in ganz Litauen insgesamt mindestens 2.000 Defibrillatoren installiert werden“, heißt es in dem Bericht des Gesundheitsministeriums.

Nach Angaben des Ministeriums sterben in Litauen jedes Jahr etwa 3 bis 4 Menschen an einem plötzlichen Herzstillstand. In 70 Prozent dieser Fälle sind Zeugen anwesend. Statistiken zeigen, dass die Überlebenschance bei einer Defibrillation innerhalb der ersten drei bis fünf Minuten nach einem plötzlichen Herzstillstand bei 3 Prozent liegt. Ohne Defibrillation beträgt die Überlebensrate außerhalb des Krankenhauses nur fünf bis zehn Prozent. In Litauen beträgt die durchschnittliche Ankunftszeit eines Wiederbelebungshelfers in lebensbedrohlichen Fällen in städtischen Gebieten neun bis zehn Minuten.