Berlin. Wie steht eigentlich die Bundesregierung zum Thema Frühdefibrillation? Beate Klaes, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei definetz e.V., wollte es genau wissen und bat die Bundesregierung um eine Stellungnahme. Unter dem Vorbehalt, dass die Bundesregierung im föderalen System keine “allgemeine Empfehlung” aussprechen kann, denn das Rettungswesen und der Katastrophenschutz unterliegen der Länderhoheit, gab Andrea Wilms vom Bundesminsterium für Gesundheit in einem Schreiben an den gemeinnützigen Verein eine Stellungnahme ab, die ein First Responder Modell unterstützt. Dabei ist es auch für das Ministerium eine unumstrittene Tatsache, “dass der Einsatz von AEDs nachweislich ein entscheidender Faktor für die Verbesserung der Überlebensrate von Patienten mit Kammerflimmern ist.”
Bezug nehmend auf verschiedene Studien und den Einschätzungen der zu Rate gezogenen Experten zieht die Bunderegierung den so genannten “First-Responder” Ansatz einer “kritiklosen flächendeckenden Ausstattung aller öffentlichen Gebäude und Flächen mit Defibrillatoren” vor. Leider ist der Begriff First Responder nicht so eindeutig definiert, wie es wünschenswert wäre. Im Allgemeinen versteht man unter First Respondern geschulte Ersthelfer, die im Notfall, ähnlich wie Feuerwehr oder Rettungsdienste alarmiert werden. Diese Ersthelfer sind in der Regel ausgebildete Laienhelfer.
In der Antwort aus dem Ministerium wird deutlich, dass die Bundesregierung jede zusätzliche Schulungsmaßnahme als sinnvoll erachtet und bezieht sich dabei auf die “Sudden Death in Berlin” – Studie. Hier war beschrieben worden, dass bereits kurze Einweisungen zu einer wesentlichen Verbesserung der Maßnahmen im Notfall führt.