Unna. Amazon hat in ausgewählten europäischen Metropolen innovative Pilotprojekte unter dem Namen “Project Pulse” getestet, die darauf abzielen, die Überlebenschancen bei Herzstillständen in Wohngebieten signifikant zu erhöhen. Im Fokus der Initiative standen freiwillige Lieferfahrer, die mit automatischen externen Defibrillatoren (AEDs) ausgestattet und in lebensrettender Herz-Lungen-Wiederbelebung geschult wurden.
Die ersten Testläufe starteten im November 2023 in Amsterdam und wurden später auf London und Bologna ausgeweitet. Mehr als 100 engagierte Fahrer nahmen an diesen wegweisenden Projekten teil. Ihre Fahrzeuge wurden mit AED-Geräten des Herstellers Koninklijke Philips NV bestückt, der auch als Partner fungierte.
Die teilnehmenden Fahrer erhielten umfassende Erste-Hilfe-Schulungen, die neben der HLW auch die fachgerechte Anwendung der AEDs umfassten. In einigen Fällen waren die Fahrer sogar in lokale Notfallnetzwerke eingebunden oder nutzten spezielle Citizen-Responder-Apps, die sie bei potenziellen Herzinfarkten in ihrer unmittelbaren Umgebung alarmierten.
Obwohl es während der Testphase Situationen gab, in denen alarmierte Fahrer am Einsatzort eintrafen, jedoch die professionellen Rettungskräfte bereits vor Ort waren, sieht Amazon großes Potenzial in dieser Initiative. Studien, die im Rahmen der Projektdokumentation zitiert wurden, deuten darauf hin, dass eine mit AEDs ausgestattete Lieferwagenflotte in städtischen Gebieten die Reaktionszeiten im Notfall signifikant verkürzen könnte.
Amazon betont, dass es sich bei “Project Pulse” um zeitlich begrenzte Pilotprojekte handelte, deren Ergebnisse nun sorgfältig ausgewertet werden. Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse für mögliche zukünftige Initiativen zu gewinnen. Die freiwillige Teilnahme der Fahrer unterstreicht das Engagement der Beteiligten für diese wichtige Sache.
Die Testprojekte zeigen das wachsende Bewusstsein von Unternehmen wie Amazon für ihre potenziell wichtige Rolle in der Notfallversorgung. Die Nutzung der bestehenden Logistikinfrastruktur könnte in Zukunft eine entscheidende Ergänzung zu den traditionellen Rettungsketten darstellen und somit potenziell Leben retten. Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form Amazon diese vielversprechenden Ansätze weiterverfolgen wird.