Innovatives Tool berechnet Defi-Bedarf

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Mit einem innovativen Tool liefert Definetz e.V. neue Ansatzpunkte für die Planung und Verteilung von Defibrillatoren in Kommunen, Kreisen und Bundesländern. Basierend auf der Empfehlung des European Resuscitation Council (ERC), die für die Versorgung einen Defibrillator pro 1.000 Personen vorsieht, ermöglicht dieser interaktive Rechner eine differenziertere und präzisere Abschätzung des tatsächlichen Bedarfs. Dabei wird die Bevölkerungsdichte und die Siedlungs- und Verkehrsdichte berücksichtigt, was wesentlich realistischere Werte liefert.

Warum die Bevölkerungsdichte wichtig ist

Die Einbeziehung der Bevölkerungsdichte ist entscheidend, da sie die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Defibrillatoren maßgeblich beeinflusst. In dicht besiedelten Gebieten kann ein Defibrillator schneller erreicht werden, während in ländlichen Regionen längere Anfahrtszeiten des Rettungsdienstes zu erwarten sind. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass in ländlichen Gebieten die Zeit bis zum Eintreffen eines Defibrillators oft kritisch lang ist. Daher ist es besonders wichtig, in diesen Regionen eine ausreichende Anzahl an Defibrillatoren bereitzustellen.

Vorteile des neuen Tools

  • Präzise Bedarfsermittlung: Durch die Berücksichtigung der Bevölkerungsdichte und der Siedlungs-/Verkehrsflächen wird der tatsächliche Bedarf an Defibrillatoren genauer ermittelt.
  • Optimierte Verteilung: Kommunen und Kreise können gezielt planen und Defibrillatoren dort platzieren, wo sie am dringendsten benötigt werden.
  • Erhöhte Sicherheit: Eine bessere Verfügbarkeit von Defibrillatoren kann die Überlebenschancen bei Herzstillständen signifikant erhöhen.

Lokale Analysen können das Ergebnis noch optimieren

Obwohl die Zahlen des Tools eine gute Orientierung bieten, kann eine detaillierte Analyse des Bedarfs vor Ort zu abweichenden Ergebnissen führen. Lokale Gegebenheiten, wie die spezifische Infrastruktur, die Verteilung der Bevölkerung und die Verfügbarkeit von Rettungsdiensten, spielen eine wesentliche Rolle bei der genauen Bestimmung des Defibrillator-Bedarfs. Daher ist es wichtig, dass Kommunen und Kreise zusätzlich zu den Empfehlungen des Tools eigene Untersuchungen durchführen, um den tatsächlichen Bedarf optimal zu decken.

Dieses neue Tool stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Notfallversorgung dar und kann dazu beitragen, Leben zu retten. Es ist ein Beispiel dafür, wie moderne Technologie und datenbasierte Ansätze die Gesundheitsversorgung optimieren können.