Das ist mal ‘ne Drohne: Die kann Leben retten!

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Präsentation des Defikopters in Halle/Westfalen. Foto (c) definetz

Halle. Ein neuartiges Rettungssystem für den Fall des Plötzlichen Herztodes wird am 23. August 2013 in Halle/Westfalen vorgestellt. Der gemeinnützige Verein Definetz e.V. Bönen und das Bielefelder Technologieunternehmen Height-Tech stellen den Prototypen einer Drohne vor, die im Ernstfall GPS-gesteuert automatisch einen Patienten erreichen und dort wahlweise landen oder einen Defibrillator absetzen kann.

Der plötzliche Herztod ereilt in der Bundesrepublik 100.000 Menschen pro Jahr. Europaweit entspricht dies einer Zahl von 1.000 Menschen oder den Passagieren von zwei vollbesetzten Jumbos die täglich ums Leben kommen, obwohl in vielen Fällen Rettung durch den Einsatz eines Defibrillators möglich wäre. Das wichtigste Kriterium bei der Reanimation ist schnelles Handeln. Pro Minute sinkt die Chance auf einen erfolgreichen Ausgang um 10 %. Rettungsdienste sind oft erst nach mehreren Minuten vor Ort und dann ist es für einen positiven Ausgang oft zu spät. Wie hilfreich wäre es, wenn gleichzeitig mit dem Notruf der Einsatz eines Defibrillators, dieser elektronischen Lebensretter sozusagen vollautomatisch gestartet werden könnte und der Defi zum Patienten käme und nicht erst mühselig gesucht und geholt werden müsste. Mit dieser Fragestellung wandte sich Friedrich Nölle, Initiator des inzwischen europaweit agierenden Vereins definetz e.V. an Joseph Metz, den Geschäftsführer des Bielefelder Technologieunternehmen Height-Tech. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der Defikopter, eine Drohne, die per Handy-App aktiviert wird und ungehindert durch verstopfte Verkehrswege vollautomatisch zum Ort des Ereignisses fliegen kann. Besonders in weitläufigem eher dünn besiedelten oder schwer zugänglichem Gelände kann mit den bis zu 70 km/h schnellen Fluggeräten der Einsatz eines Defibrillators binnen kürzester Zeit erfolgen.

von Rudi Bernhard