Mit dem Defikopter einmal rund um die Externsteine

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Horn-Bad Meinberg.. Am vergangenen Wochenende war ein weit gereistes Fernsehteam an den Externsteinen zu Gast: Das russische Fernsehen legte rund 2000 Kilometer zurück, um einen Beitrag über ein in Deutschland erfundenes, innovatives Rettungssystem zu drehen: den Defikopter. Das Naturdenkmal bot dem Fernsehteam eine spektakuläre Kulisse für ihren Bericht.

 „Der Defikopter ist eine Drohne, die – mit einem Defibrillator ausgestattet – im Ernstfall automatisch per GPS-Steuerung zum Patienten gelangt und dort den Defibrillator absetzt“, erläuterte Friedrich Nölle vom Verein definetz e. V. am Rande der Dreharbeiten. Defibrillatoren – medizinische Geräte, mit deren Hilfe bei Herzrhythmusstörungen oder Herzflimmern Elektroschocks verabreicht und Betroffene vor dem Herztod bewahrt werden können – seien in Deutschland schon vielen bekannt. „Doch wir wollen und müssen noch viel Aufklärungsarbeit leisten“, so Nölle. So betreibt der gemeinnützige Verein Deutschlands größtes Kataster, das im Notfall aufzeigt, wo sich Defibrillatoren befinden. Ein weiteres Projekt ist der Defikopter, den der Verein zusammen mit dem Bielefelder Technologie-Unternehmen Height-Tech GmbH und dem Defibrillator-Hersteller Schiller entwickelt hat. Hintergrund: „Der Defikopter soll per Handy aktiviert werden können, verstopfte Verkehrswege wären für ihn kein Hindernis, der lebensrettende Defibrillator wäre also schnellstmöglich zur Stelle.“

Der Prototyp des Defikopters war im August 2013 der Öffentlichkeit präsentiert worden – er weckte nun auch das Interesse des russischen Fernsehens. „Der TV-Sender Russia 1 hat eine Dokumentarreihe, die sich ‚Unser Körper‘ nennt“, erläuterte TV-Redakteurin Ivetta Kolomiets. Im Rahmen dieser Reihe gibt es demnächst einen 45-Minuten-Beitrag über das Herz: „Hier klären wir die Zuschauer auf, welche Gefahren es gibt, wie man Probleme mit dem Herzen erkennt und was man tun kann.“ In Russland gebe es noch kein dichtes Netz an Defibrillatoren. „Mit unserem Bericht über Defibrillatoren und den Defikopter wollen wir anregen, über den Ausbau des Defibrillatoren-Netzes und die Anschaffung von Defikoptern nachzudenken. Die Externsteine bieten dazu einen schönen Hintergrund“, so Kolomiets. Die Drehgenehmigung hat die Denkmal-Stiftung des Landesverbandes Lippe gern erteilt: „Wir freuen uns, dass wir den Verein definetz und seine wichtige Arbeit für die Gesellschaft – in Deutschland wie in ganz Europa – auf diese Weise unterstützen können – und natürlich auch, dass die Externsteine nun auch einem russischen Publikum bekannt gemacht werden“, resümiert Geschäftsführer Klaus Stein.