Human Telematic Award 2015: Beste Innovation an Definetz

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Feierliche Preisübergabe im Medienzentrum der IFA, Berlin: Friedrich Nölle (rechts) bedankt sich bei Dr. Imke Germann (MRK), Werner Linnemann (definetz), Prof. Birgit Wilkes (Juryvorsitzende), Dirk Wilke (definetz) und dem Veranstalter Peter Klischewsky (Telematik Markt). (Foto ©Telematik-Markt.de)

Berlin. Zum 5. Mal wurde der „Human Telematik Award“ in Berlin anlässlich der Internationalen Funkausstellung vergeben. Aus Bönen waren die Definetz-Vertreter Friedrich Nölle, Dirk Wilke und Werner Linnemann unter den 200 Gästen im Saal. Sie gehörten mit ihrer Definetz-Innovation namens Defikopter zu den Nominierten, die aus über 100 Einreichungen ausgewählt worden waren. Und für den diesjährigen Sonderpreis, die „Beste Innovation“, war der Defikopter ausersehen, der dann 100 Prozent der Jury-Stimmen einheimste. Geleitet wurde die kritische Jury von Prof. Dr. Birgit Wilkes (TH Wildau). Bei der IFA gab’s den Sonderpreis für Innovation des „Human Telematik Award”

Der Defikopter macht seinen Erfolgsweg seit knapp drei Jahren. Als Definetz das Konzept, damals gemeinsam mit der Firma Heigh Tech entwickelt vorstellte, ging die Nachricht gleich um die Welt. Kurz darauf standen unter anderem Filmteams aus Russland und Radiosender aus der Schweiz an, um über Definetz und Defikopter zu berichten. Erst kürzlich war Friedrich Nölle mit einem Vortrag über das mobile Rettungsgerät beim Bozener Treffen des International Samaritan Forums zu Gast. In Schweden wurden erfolgreich technische Versuche mit dem Defikopter abgeschlossen. Und nun dieser Preis des „Telematic Markt“, eines der derzeit bedeutendsten Medien für innovative Leistungen.

„Wir sind riesig stolz auf das Erreichte und diese neue und wichtige Anerkennung“, sagt Definetz-Vorsitzender Friedrich Nölle. Das sei auch für die gesamte Region ein Wegweiser. Und gebe zudem den Bemühungen des Vereins, ein möglichst flächendeckendes Kataster für mobile Defibrillatoren aufzustellen, neuen Schub.

Definetz e.V. ist mit mehreren europäischen Partnern an der Planung eines Rettungssystems mithilfe eines Multikopters beschäftigt:

Der Multikopter soll einen Defibrillator in kürzester Zeit an den Ort des kardiologischen Notfalls transportieren und dem Ersthelfer vor Ort zur Verfügung stehen, bis die Rettungskräfte eintreffen. Der Defibrillator wird bei lebensbedrohlichen Herzrhythmus-störungen eingesetzt. Mit dem Notruf in der Leitstelle wird dort gleichzeitig der Multikopter aktiviert, der alle nötigen Zieldaten lädt und sich auf den Weg macht, um den Defibrillator am Einsatzort abzuwerfen. Der Multikopter ist außerdem mit einer Kamera ausgestattet, die dem Operator in der Leitstelle einen exakten Blick auf den Zielort ermöglicht. Neben dem Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, dem Institut für Flugsystemtechnik und dem Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeiten die Firmen HEIGHT TECH GmbH & Co. KG (Hersteller des Kopters), SCHILLER AG (Hersteller des Defibrillators) und Delta Computer Management oHG (Software) sowie das Karolinska Institut (Center for Resuscitation) in Stockholm an dem Vorhaben, gemeinsam mit dem Initiator des Konzepts, dem Verein Definetz e.V. Ebenso bekundete der Rettungsdienst der Solothurner Spitäler AG in der Schweiz Interesse an einer Zusammenarbeit. Für den Endanwender ist der Einsatz des Defibrillators selbsterklärend. Das per Drohne angelieferte Gerät gibt deutliche Sprachanweisungen für Laien. Verleihung des Telematik Awards 2015 sehen Sie hier. 26 Unternehmen befanden sich aus insgesamt 108 gültigen Einreichungen zum Telematik Award 2015 im exklusiven Kreis der Nominierten. Die Siegel, welche diesen Erfolg ausweisen tauchten kurz nach Veröffentlichung auf den entsprechenden Unternehmensseiten auf und spiegelten diesen Erfolg wider. Am 07.09.2015 entschied sich nun, welche der ausgewählten Unternehmen ihre Teilnahme am diesjährigen Award auch mit einem der begehrten Pokale krönen durften. In neun Kategorien und der Sonderkategorie für die „Beste Innovation“ wurden die Pokale verteilt. Anerkennende Worte zur Eröffnung durch den Schirmherrn Eröffnet wurde die diesjährige Verleihung von Herrn Steffen Bilger MdB, dem Schirmherrn des Telematik Awards 2015. In seiner Ansprache bestätigte er den Wert und das hohe Potenzial der Telematik und freute sich anschließend auf das folgende Programm.

Die Tradition des Telematik-Talks

Bevor es zur Verleihung kam stand ein weiterer wichtiger Programmteil bevor. Moderiert von der Chefjurorin der unabhängigen Fachjury des Telematik Awards, Prof. Birgit Wilkes, wurde der traditionelle „Telematik-Talk“ veranstaltet. Diese Diskussionsrunde mit ausgewiesenen Branchenexperten diskutiert als fester Bestandteil eines jeden Telematik Award über aktuelle Themen der Branche – unter starker Mitwirkung der Leserschaft der Fachzeitung Telematik-Markt.de. Im Vorfeld dieser Gesprächsrunde werden nämlich die Fragen der Leser gesammelt und die Interessen ermittelt, welche aktuell in deren Fokus liegen. Das Interesse der Leserschaft In dieses Jahr stellte sich ein Thema innerhalb der Human-Telematik als klarer „Favorit“ heraus. Und so wurde es auch zum Thema des Telematik-Talks: Die künstliche Intelligenz. Anders als man üblicherweise in Diskussionsrunden vermuten könnte, bietet der Telematik-Talk auch immer eine praktischen Teil. Und in diesem Jahr bestand dieser in der Vorstellung des Assistenz-Roboters „Annabell Roboto“, welcher zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Dieser kleine Helfer soll in den eigenen vier Wänden unterstützend agieren und Gefahrensituation erkennen.

Von Robotern und Drohnen

Während sich Annabell Roboto um Hilfe auf dem Boden kümmert, zeigte der „Defikopter“, eine Entwicklung des Vereins definetz, wie automatisiert fliegende Drohnen zu wesentlich friedvolleren Zwecken als der militärischen Anwendung eingesetzt werden können. Durch seine Bewegung im Luftraum erreicht der Defikopter Einsatzorte in nahezu jedem Fall wesentlich schneller als Rettungswagen, wirft einen Defibrillator ab und erlaubt somit erste Hilfe in genau der Phase, die oftmals über Leben und Tod des Patienten entscheidet. Ein Projekt, welches im Anschluss des Telematik-Talks auch mit dem Sonderpreis für die Beste Innovation ausgezeichnet wurde. Welche Telematik-Lösungen neben dem Defikopter in diesem Jahr noch einen der begehrten Telematik Awards erhielten, ist neben vielen weiteren Informationen auf der Eventseite zur diesjährigen Verleihung zu erfahren.