Beratungen in Brüssel

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Der neu gewählte Vorsitzende des Vereins definetz e.V., Friedrich Nölle, folgte in diesen Wochen einer ehrenwerten Einladung nach Brüssel. Das belgische Gesundheitsministerium hatte nationale Regierungsberater und externe Fachleute zu einer Konferenz eingeladen, um Wege zu diskutieren, wie bereits installierte und neu besetzte Defibrillatoren-Standorte möglichst effizient vernetzt und damit lebensrettend genutzt werden können.

In Belgien existiert inzwischen eine gesetzliche Vorschrift, danach jeder, der einen Defi neu installiert, den Standort beim Ministerium zu melden hat. “Das scheint mir mit sehr viel Bürokratie verbunden, wirkt nicht sehr praxisnah”, denkt Friedrich Nölle. Unter den über 20 Gästen des Brüsseler Ministeriums aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Belgien zeigte sich der Verein definetz als besonders weit voran in seinen Bemühungen, Defis in einem ebenso vollständigen wie durch jedermann nutzbaren Kataster zusammenzufassen. Friedrich Nölle machte der Versammlung deutlich, dass primär darum gehen müsse, eine gesamteuropäische Lösung zu finden und die Vielzahl einzelner Datensätze systematisch zu vereinen und jedem Interessenten nutzbar zu machen.

Smartphone-Apps, die in der Entwicklung seien, könnten seiner Ansicht nach nur dann einen Sinn erfüllen, wenn sie im Ernstfall, parallel zur erfolgreichen Wegweisung zum nächsten Defibrillator direkt Rettungsdienste alarmierten und diesen den aktuellen Standort, wo die Notfallhilfeleistung benötigt wird, anzeige. Er halte es für illusorisch, dass eine Person – nach der ersten Alarmierung der 112 – gleichzeitig Soforthilfe leisten (Herzmassage) und nebenher ein Smartphone weiter bedienen könne. Letzteres müsse von einem zweiten Helfer erledigt werden. Daher seien für ihn bisher alle bereits existierenden Apps allenfalls Zwischenlösungen mit einigen Vorteilen, aber auch Nachteilen. “Alle individuellen Vorteile zusammenzuführen in einer Software, das wäre ein großer Erfolg”, sagte er. Friedrich Nölle sieht sich da einer Meinung mit Dr. Paul Hoffmann, einem Mediziner, der zum Beraterstab des Brüsseler Gesundheitsministeriums gehört.